Lesen von Gemälden und Zeichnungen – Lesen als Zeremonie

Beziehungen stellt Körner auch zu anderen Schriftstellern her, oft genannt werden Robert Musil und Arno Schmidt.

Hier soll das Augenmerk nochmals darauf gerichtet werden, dass Körner sehr oft Bezüge zu Bildern oder hier den Zeichnungen Georg Trakls herstellt und dabei auf ein Lesen – statt eines Betrachtens – verweist:

sehendes Lesen als geistliche Zeremonie – einer Zeremonie in Kontemplation und Langsamkeit

Lesen als Ritus

Lesen als Entziffern, wie die ersten Bibelleser die Heilige Schrift entziffert haben, um darin das Wort Gottes zu finden

Die (Lese-)notizen Körners zeigen an Beispielen, wie er Lesen als das kontemplative Nachvollziehen von Texten verstanden hat. Diese kann man im Vierten Kasten des Fragments vom Buch einsehen.

Der Held auf dem Denkmalssockel

Beziehungen gibt es auch zwischen den Fragmenten. Diese muss sich der Leser jedoch  selbst erschließen.

Ein Beispiel:

Als eine Installation im Fragment vom Wort stellt Körner die Szene „nichts weiter – ein Puppentanz“  vor. Dieses Fragment hat er nachweislich als erstes Fragment in der DDR fertiggestellt und als erstes auch online veröffentlicht.

Im Fragment von der Weltanschauung, seit 2012 online können wir diese Szene dann in einer Langfassung lesen: Erstes Bild Agonie der Utopie

Atlassklave des Michelangelo und Der Weg des Sisyphos Bergauf

Als Thomas Körner Anfang der 60-er Jahre sein Medizin-Studium aufnahm, lebte er in Berlin-Mitte. An diesem Schreibtisch saß er und schrieb.

Beispielsweise hat er Michelangelos Sklaven intensiv studiert und beschrieben.

Der Atlassklave , der für Körner im Mythos des Sisyphos den Weg bergauf verkörpert, taucht im Fragment von der Arbeit wieder auf:

Bergauf (Schaltbild 5) – führt zur Atlas-Euforie.

Tipp 1: Berühren Sie im Fragment von der Arbeit den rechten Rand der Website, dann klappt eine weitere „Ebene“ auf, gelb hinterlegt, die Körner dazu nutzt, weitere Zusammenhänge herzustellen. Ich bin gespannt, ob Sie den Altassklaven finden!

Tipp 2: Wer sich danach im Fragment von der Arbeit auf den Weg „Bergab“ begibt, begegnet dann dem jugendlichen Sklaven in Körners Betrachtungen.

 

 

d r ü b e n oder Erinnerungen an ein Tollhaus

Thomas Körner hat schon während des Mauerbaus 1961 in Berlin Ost gelebt und nun seine Eindrücke von der Wirkung dieser umwälzenden Baumaßnahme veröffentlicht.

Mit diesem konstituierenden Ereignis wird man später den Niedergang der DDR begründen. Und für Körner ist ebenfalls etwas zerbrochen.

Aber lesen Sie selbst: d r ü b e n  oder Erinnerungen an ein Tollhaus

In der Kategorie Beziehungen werden im Folgenden Verbindungen zu anderen Texten von Thomas Körner hergestellt.