Das deutsche Satyrspiel

Im Robusten Mandat für den Leser, einer Art Vorwort für den Fragmentroman, zeigt Körner mehrere Schaltbilder.

Ein Schaltbild hat bei Körner die Funktion, ein stillgestelltes Bild, eine Momentaufnahme zu zeigen, bevor der Moment in die nächste Bewegung umschwingt. Ein Schaltbild ist der Zeitpunkt eines Bewußtseinszustandes.

Körner nimmt in seinem Roman immer wieder Bezug auf das Wort Satyr, das er immer mit y schreibt. In der Antike gab es Satyrspiele, die eine besondere Form der Komödie waren. Es war ein heiteres Nachspiel, das nach der Aufführung von drei Tragödien hintereinander dazu dienen sollte, die Zuschauer wieder aufzuheitern.

Schaltbild – Die drei Tragödien und ihr heiteres Nachspiel als deutsches Satyrspiel

In dem Körnerschen Schaltbild entsprechen die drei Kriege in Deutschland den Tragödien und der Auftritt der beiden deutschen Staaten auf der Bühne der Politik wird dann zum deutschen Satyrspiel – Satyre hoch drei.

Zur Konstruktion des Romans

Der Schriftsteller Thomas Körner hat sich viele Gedanken zur Konstruktion seines Fragmentromans gemacht, die er in einer dem Roman vorgeschaltenen Datei, als eine Art Vorwort, beschreibt:

Schaltbild Dichter und Bauern

Den Dichter (in der DDR) sieht er in der Zwickmühle, dass der zwar eigene Literatur schreiben will, er aber der Intention der Literaturindustrie gegenübersteht und diese fordert Patriotismus, was in der DDR bedeutete: von vornherein Anpassung an die Forderungen des Kulturministeriums oder nach langen Diskussionen Zensur, was ebenfalls einer Anpassung entsprach. Da ist man dann im System gleichzeitig ein- und ausgeschlossen, so jedenfalls hat sich Körner gefühlt.

Zum Robusten Mandat für den Leser I: