Ausflug aus dem Roman: Zusammenarbeit Körners mit der Komponistin Adriana Hölszky, u.a. Libretti für die Oper BREMER FREIHEIT, für DIE WÄNDE nach J. Genet und das Experimentalstück TRAGÖDIA (Der unsichtbare Raum)

Der Musikwissenschaftler Peter Petersen beschreibt Adriana Hölzsky als eine der profiliertesten Persönlichkeiten der gegenwärtigen Musik. Sie habe eine Musiksprache mit ganz eigenen Zügen entwickelt. Diese sei mehr auf der Seite der Geräusche denn auf der Seite der Tonhöhen angesiedelt, man könne es eher Klangkunst nennen.

Hölszky wolle mit ihrer Musik „auf den ganzen Menschen wirken, nicht nur auf seine Fähigkeit, Beziehungen zwischen Tönen und Geräuschen herzustellen.“

Sie hat fünf abendfüllende Opern komponiert. Zu drei von ihnen hat Thomas Körner die Libretti geschrieben.

Es handelt sich um die Opern

BREMER FREIHEIT nach Rainer Werner Fassbinder – Singwerk auf ein Frauenleben
Uraufführung 1988 in München zur Biennale für neues Musiktheater

DIE WÄNDE nach Jean Genet’s Les Paravents, Musik-Theater in drei Akten (1993-95), Uraufführung in Wien zu den Wiener Festwochen 1995

TRAGÖDIA (Der unsichtbare Raum) 1996/97 Ein Werk mit theatralischen Räumen für Bühnenbild, 18 Instrumentalisten, Tonband und Live-Elektronik,
Uraufführung 1997 in Bonn in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland

Adriana Hölszky sagt zu dem Experimental-Stück TRAGÖDIA:

„Es gibt zwar einen Text (von Thomas Körner), aber der erscheint nicht. Ich kenne ihn zwar, aber ich habe daraus nur die Strukturen genutzt, Verszahlen gezählt, und daraus die Länge der Abschnitte in den Sektionen bestimmt. Klanglich kommen immer wieder Situationen und Säulen, die einen Ablauf unterbrechen. Schnittstellen. Vielleicht hat das etwas mit dem Tragischen zu tun, das Körner in antiken Allegorien versammelt. Das Ganze hat 13 Abschnitte, die unterschiedlich lang sind und Subsektionen haben. Es ist wie eine Plastik. Die Materialien haben so die Funktion, die eigentlich die Figuren hätten. “

(Diese Aussagen kann man in der Ausgabe „Musiktheater Oper und Ballett 2012“ des Musik-Verlags Breitkopf & Härtel unter dem Stichwort Adriana Hölszky (auf S. 38 – 43) nachlesen. Zu finden hier)