Manuskriptmodell Dossier

Das Manuskriptmodell DOSSIER dient der Anleitung zum Spielen des Lesespiels vom Staatsbesuch. Körner hat dazu aus der Berichterstattung zum Statsbesuch von Fidel Castro im Juni 1972 eine Geschichte um den cumbanischen Prinzen Tandi „gestrickt“, und dazu noch phantasievoll und hintergründig die Gespräche der Geheimdienste  eingebaut.

Die verschiedenen Aufklapprichtungen des Leporellos verkörpern die Geheimdienste, wie Körner im Manuskriptmodell ausführt:

Im Manuskriptmodell schreibt Körner dazu:

Der Schriftsteller hat für das virtuelle Lesespiel die Texte und Bilder aus der Tageszeitung Neues Deutschland genommen und verfremdet.

Thomas Körner schneidet die sich umarmenden Staatsmänner (links Castro und rechts Honecker) aus einem Bild im Neuen Deutschland vom 14.06.1972 ohne Köpfe aus und verwendet sie in seinem Lesespiel als Hintergrundbild am 1. Tag.

Das (fiktive und eher ironisch zu verstehende) Gespräch der Geheimdienste kann man mit Betätigen der Omega-Taste (rechts neben den Pfeil-Tasten) erreichen:

Hier kann man direkt weiterspielen im Lesespiel vom Staatsbesuch

 

Prosastruktur – Erinnerung als kommunikativer Filter

Thomas Körner ist auf der Suche nach neuen Formen, die das Lesen besser unterstützen: hier seine graphische Veranschaulichung der Prosastruktur für die Erinnerung:

Auf Ebene I:
Die diffusen Punkte stehen für ein kommunikatives Netz, das sich
der Gleichzeitigkeit annähert

Auf Ebene II:
Aus den Punkten tropfen „Eindrücke“, die sich auf einer
allgemeineren Ebene II ordnen, sie stehen für verfestigte,
dauerhaftere Bilder

Auf Ebene III:
Auf unterster Ebene bleibt ein punktueller Eindruck,
der sich entweder hält oder langsam verlöscht

Alles nachzulesen bzw. zu ensemblieren im
Fragment vom Buch 1. Kasten Karte 265 a und b

Auch die hier formulierten Gedanken Körners zur „Rückwärtsbewegung“ vom punktuellen Eindruck zum kommunikativen Bedürfnis sind schlüssig und bestätigen das Bild.