Lesespiel von der Demonstration

Auch im dritten Lesespiel nimmt uns Körner mit auf eine Reise in die ehemalige DDR bzw. ins Fernsehen, denn daraus kennen wir diese Bilder.

Kunstvoll kann der Leser durchspielen, wie die Parteiführung und die verschiedenen ausführenden Organe die alljährlich stattfindenden Jahresfeiern vorbereitet hat und die Konserven aus den Archiven immer wieder verwendet wurden, um die wie jedes Jahr fähnchenschwenkenden Menschenmengen an den Straßen im Fernsehen zeigen zu können.

Spielen Sie hier selbst lesend durch, wie die Demonstrationen der Macht im Hintergrund inszeniert wurden (apropos Demonstration: man beachte den gänzlich anderen Gebrauch des Begriffes Demonstration in der DDR im Vergleich zur BRD)
Inszenierung zum 1.Mai – jedes Jahr wieder

Lesespiel von der Hausgemeinschaft

In den vier Lesespielen im Fragment vom Staat zeigt uns Körner vierfach anders die Indoktrinierung durch den Staat. Im Lesespiel von der Hausgemeinschaft spielt das Fernsehgerät als Medium der Privatheit der Menschen eine große Rolle.

Hier wird eine Binnenerzählung in einer Rahmenhandlung geschildert: Der Fernsehzuschauer beobachtet sich selbst, wie er im Fernsehen im Theaterstück mitspielt. Das Theaterstück ist ein Kaffeeklatsch mit Verwandten, bei dem „falsche Schlagsahne“ eine Rolle spielt. (Das Rezept dazu findet man in der einführenden Collage.) Dazu kommt noch eine schnarrende Appellplatzstimme aus dem Off, die eine Passage aus der Broschüre „Selbstschutz gegen Atomgefahr“ verliest. Nur mit äußerstem Assoziationsgespür kann der Leser/Beschauer das Schriftbild in verständliche Sätze transformieren. Aber lesen Sie selbst:

(Tipp: Spielen Sie mal mit den Pfeilen links und rechts oberhalb der Schrift im nachfolgenden Auszug:)

Kaffeenachmittag mit Atomschutz