Sprache im öffentlichen Raum

Im Fragment vom Wort  verschränkt Körner die Sprache mit dem öffentlichen Raum in der ehemaligen Hauptstadt der DDR Berlin (Ost) und lässt Assoziationen an die Friedrichstraße, das Lenindenkmal oder an den jüdischen Friedhof an der Schönhauser Allee aufkommen.

Akkord

Hier geht es zu weiteren Wortspielen im Fragment vom Wort

Appell an den Leser

Der Schriftsteller Thomas Körner appelliert an den Leser, seinen Roman als Archiv zu nutzen, in ihm herumzugehen wie in einem Museum, und das Material nach eigenen Vorstellungen neu zusammen zu stellen, zu „ensemblieren“.

Im Fragment vom Wort  gibt Körner eigene Beispiele, wie man mit dem Wort-Bestand seines Romans umgehen kann.

 

Fragment vom Wort Appell-3

Hier geht es zum Appell im Fragment vom Wort.

Das Fragment vom Staat

Wir haben schon die vier Lesespiele kennengelernt, die Teile dieses Fragments sind.

Zum Staat (der DDR) gehören seine Untertanen, die in Hausgemeinschaften einen großen Teil ihrer privaten Zeit zusammen verbrachten und damit – wie wir nachher wußten – einer ständigen Kontrolle unterlagen.

Zum Staat gehört die Partei, die ihr Spiel in der Mitglieder- (=Partei-) Versammlung spielt, die hier mit der Absetzung Ulbrichts durch Honecker endet.

Zum DDR-Staat gehört die Pressesprache, wie sie bei einem Staatsbesuch von Fidel Castro verwendet wurde. Und zum SED-Staat gehört das Spiel der Macht mit der fingierten Inszenierung wimpelwinkender Arbeiter, die bei Jahresfeiern am Wegesrand stehen (und dafür extra von der Betriebsleitung frei bekommen haben).

Das Bild zum Fragment heißt Wandzeitung. Wer das Rezept für falsche Schlagsahne benötigt, kann es hier im Fernsehen (rosa Bereich) nachlesen:

 

Wandzeitung als Eingang zum Fragment vom Staat

 

Hier gelangt man direkt zum Fragment vom Staat.

 

Das Fragment vom Mensch

Dieses Fragment will an die Zeit unter Walter Ulbricht erinnern, der einen neuen sozialistischen Menschentypus generieren wollte. Schon im Kindergarten begann die Erziehung zum hom.soc. wie Körner schreibt, Kurzform zu homunculus socialisticus, die uns an die Homunkel-Theorie aus der Alchemie denken lässt, der Theorie von einem künstlich geschaffenen Menschen.

Das einführende Bild, das Körner „Schnitzler“ nennt, lässt wieder ganz andere Assoziationen entstehen, z.B. Erinnerungen an Karl-Eduard von Schnitzler, der Moderator des Schwarzen Kanals (einer Sendung im DDR-Fernsehen), der die angeblichen politischen Angriffe aus dem West-Fernsehen für die Fernsehzuschauer des DDR-Programms neu übersetzte. In der Feuersbrunst am Kopf des hom.soc. hat Körner Anklänge an Dante Alighieris göttliche Komödie verarbeitet. Auch die Umrisse einer Schnitzelmaschine sind zu erkennen, mit der dieses Fragment eventuell geschnitzelt wurde, weil es in die Mühlen der Staatssicherheit geraten war.

 

Schnitzler als Eingang zum Fragment vom Mensch

Hier geht es direkt zum Fragment vom Mensch.

Das Fragment von der Arbeit

Dieses Fragment ist das siebente und vorerst letzte, das erst 2016 online gestellt wurde.

Es handelt von der Arbeit des Sisyphos. Dieser Mythos galt in der DDR als Sinnbild für die unendliche Mühe der Arbeit des DDR-Untertanen, die zu keinem Ergebnis führt.

Das einführende Bild zu diesem Fragment nennt Körner Neubruch und deutet verschiedene Inhaltsebenen an, die an die Mondoberfläche erinnern und bis zur Handgrifftheorie F.W. Taylors reichen.

Neubruch als Eingang zum Fragment von der Arbeit.jpg

 

Zum Fragment von der Arbeit gelangt man hier.