Fidel Castro in der DDR 1972 / Lesespiel vom Staatsbesuch

Im Fragment vom Staat geht Körner der Sprache nach, wie sie im Privaten, in der Partei, in den Medien wie Presse, Hörfunk und Fernsehen und zu Zwecken der Agitation und Propaganda benutzt wurde. Diese Überlegungen hat er in seine Lesespiele eingearbeitet, die man unter der Kategorie: Lesespiele abrufen kann.

Als Quelle für das Lesespiel zum Staatsbesuch von Fidel Castro hat er  Ausschnitte aus der Zeitung Neues Deutschland vom Juni 1972 verwendet.

Quelle: Digitalisat der Staatsbibliothek Berlin

Staatsbesuch Fidel Castro am 21.06.1972 in der DDR-Auszug aus der Zeitung Neues Deutschland kurz.jpg

 

Sprache im öffentlichen Raum

Im Fragment vom Wort  verschränkt Körner die Sprache mit dem öffentlichen Raum in der ehemaligen Hauptstadt der DDR Berlin (Ost) und lässt Assoziationen an die Friedrichstraße, das Lenindenkmal oder an den jüdischen Friedhof an der Schönhauser Allee aufkommen.

Akkord

Hier geht es zu weiteren Wortspielen im Fragment vom Wort

Appell an den Leser

Der Schriftsteller Thomas Körner appelliert an den Leser, seinen Roman als Archiv zu nutzen, in ihm herumzugehen wie in einem Museum, und das Material nach eigenen Vorstellungen neu zusammen zu stellen, zu „ensemblieren“.

Im Fragment vom Wort  gibt Körner eigene Beispiele, wie man mit dem Wort-Bestand seines Romans umgehen kann.

 

Fragment vom Wort Appell-3

Hier geht es zum Appell im Fragment vom Wort.

Das Fragment vom Staat

Wir haben schon die vier Lesespiele kennengelernt, die Teile dieses Fragments sind.

Zum Staat (der DDR) gehören seine Untertanen, die in Hausgemeinschaften einen großen Teil ihrer privaten Zeit zusammen verbrachten und damit – wie wir nachher wußten – einer ständigen Kontrolle unterlagen.

Zum Staat gehört die Partei, die ihr Spiel in der Mitglieder- (=Partei-) Versammlung spielt, die hier mit der Absetzung Ulbrichts durch Honecker endet.

Zum DDR-Staat gehört die Pressesprache, wie sie bei einem Staatsbesuch von Fidel Castro verwendet wurde. Und zum SED-Staat gehört das Spiel der Macht mit der fingierten Inszenierung wimpelwinkender Arbeiter, die bei Jahresfeiern am Wegesrand stehen (und dafür extra von der Betriebsleitung frei bekommen haben).

Das Bild zum Fragment heißt Wandzeitung. Wer das Rezept für falsche Schlagsahne benötigt, kann es hier im Fernsehen (rosa Bereich) nachlesen:

 

Wandzeitung als Eingang zum Fragment vom Staat

 

Hier gelangt man direkt zum Fragment vom Staat.