Körner beschreibt seine Bemühungen, zur Premiere seiner Oper „Leonce und Lena“ im Westen eine Ausreisegenehmigung zu bekommen:
26. Okt. 1978
Wege
Länger als die ganze Reise
Im KuhMistMiniKultMysterium (gemeint ist KulturMinisterium?)
Erstens Nichts mit Zur Premiere
Zweitens Ach Sie waren noch nie draußen
Drittens Da brauchen Sie erstmal einen Pass
Viertens Fahren Sie eben später Nicht
Fünftens Aber nur fünf Tage Ja
Sechstens Also sechs Wochen Für den Antrag schon
Siebtens Und dabei so nett Alle
Achtens Fehlte bescheinigt Daß ich bürolich Bedenkenlos und Freistellbar
Neuntens War der Schlips Auf dem Lichtgebilde Nicht genug ersichtlich
Neinsowas Schon Zehntens Denke ich mir Hier kommt selbst ein König
Eher zum Pferd Als zum Ausreiten
Mag eigentlich schon mal jemand zu Pferde abgehauen sein Vonwegen Rosstrappe Und dann mit einem so dynamitischenWuppDich übers Minenstreiflein
Das Ganze nachlesbar unter Fragment vom Buch Fünfter Kasten (0432a) und (0432b)
Liebe Frau Fischer,
die Reise im November 1978 ging nach Stuttgart zur bundesdeut-
schein Premiere der Oper R.Hot. Von diesem Westausflug bin ich
nach Berlin zurückgekehrt.
Die Reise zur bundesdeutschen Premiere von Leonce und Lena
ging nach Freiburg. Diesmal bin ich dageblieben.
Herzlichst
Thomas Körner
Lieber Herr Körner,
vielen Dank für die Richtigstellung. Sie waren also schon 1978 drüben und kehrten freiwillig zurück. Da waren Sie wohl noch nicht „durch alles durch“.
Erst Ende 1979 waren Sie dann bereit für die Be-eR-De.
Viele Grüße
Ute Fischer